Zunächst einmal mag man sich fragen, was Haushalt und Ernährung mit Natur- und Umweltschutz zu tun haben. Die Antwort ist ganz einfach: Gerade für Kinder bieten sich im Bereich des häuslichen Umfeldes und im Bereich der Ernährung Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden im Schutz für die Umwelt. Den Begriff Haushalt haben wir so auch ganz grob verstanden und wir möchten unter Haushalt nicht nur die Küche und das Badezimmer verstehen, sondern alle Dinge, die sich in unseren Häusern abspielen. Die Ernährung steht in engem Zusammenhang mit dem Haushalt. Der Haushalt ist der Ort, wo gegessen, gekocht und über die Art und Weise der Ernährung entschieden wird. Der Themenbereich ,,Haushalt und Ernährung" ist auch ein Bereich, bei dem man über die Gruppe hinaus etwas bewirken kann. Die Eltern und das nähere Umfeld der Kinder sind gefordert, die Ideen und Vorschläge der Gruppenstunden mit umzusetzen. Nun noch einiges zum Inhaltlichen: Unsere Haushalte sind insgesamt gesehen mit die größten Umweltverschmutzer. Das Waschmittel im Keller, das Spülmittel in der Küche und die Chemie im Schuletui sind nur einige Beispiele dafür, was unser Handeln im Haushalt bewirkt. Im Bereich von ,,Umweltschutz im Haushalt" können sicherlich Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände aktiv Hilfe und Informationen geben.

Das Sprichwort ,,man ist, was man isst", verdeutlicht sehr gut, welcher Stellenwert der Ernährung zuzumessen ist. Für die Ernährung geben Bundesbürger allerdings nur noch einen recht geringen Anteil des Lohnes aus. Lebensmittel kommen immer mehr aus industrieller Herstellung, Fertiggerichte liegen im Trend, der Hang zur Snack zwischendurch ist unverkennbar. Über die Folgen solchen Handelns müssen wir uns immer mehr bewusst werden (Verpackungsflut, Zerstörung bäuerlicher Landwirtschaft, Zivilisationskrankheiten...). Die Kinder müssen wir gewinnen für eine bewusstere und gesündere Ernährung. Viele wichtige Anregungen können wir von den Krankenkassen bzw. ,,Gesundheitskassen" bekommen.

Material:

 

Ton, Küchenbretter, Messer, Holzstöckchen, Wasser, Kressesamen, Tonglasur, Komposterde, Sand.

 

Durchführung:

 

Eine ca. 1 cm dicke Tonscheibe mit der flachen Hand von beiden Seiten drücken, damit der Ton geschmeidig wird. Die Tonplatte auf das Küchenbrett legen. Aus dem Rand der Tonplatte die Seitenränder und vorne die Schnauzenspitze formen. Die fertige Form mit feuchten Fingern gut glattstreichen. Die Spitze als Schnauze formen (evtl. einen kleinen zusätzlichen Tonklumpen mit einarbeiten) und mit

dem Stöckchen die Augen eindrücken. Der fertige Igel muss ca. eine Woche trocknen, dann wird er das erste Mal gebrannt. Nach dem Glasieren (auf schwermetallfreie, wasserdichte Glasur achten!) muss er noch einmal gebrannt werden.

 

Der fertige Igel wird mit einem Gemisch aus Komposterde und Sand (ca. 2:1) gefüllt, in das die Kressesamen gesät werden. Wird die Erde feucht gehalten, keimt die Kresse schon bald und kann nach ca. einer Woche geerntet werden.

Gipsmasken selbstgemacht

 

Material:

 

Gipsbinden (Apotheke, Krankenhaus...), Schere, Vaseline, Papier, Wasserfarbenmalzeug, alte Oberhemden, tiefen Teller

 

Vorbereitung:

 

Kurz vor der Aktion die Gipsbinden in kleine Stücke schneiden.

 

Durchführung:

 

Die Kinder sollen sich in 2er-Gruppen zusammentun und gegenseitig die Masken auflegen. Dazu cremen sich die Kinder zunächst einmal gegenseitig die Gesichter gut mit Vaseline ein (nicht zu dick). Darm werden aus dem Papier kleine Röhrchen gedreht, sie sollen später dafür sorgen, dass die Nasenlöcher frei bleiben. Nun werden die einzelnen Bindenstücke angefeuchtet und auf das Gesicht gelegt (am besten im Liegen). Darauf achten, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Stücken gut verschmiert werden. Augen können ausgespart oder übergipst werden. Bei der Nase sollte man vorsichtig sein und die Nasenlöcher mit den Papierröhren freihalten. Mehrere Lagen Gipsbinde auftragen, leicht trocknen lassen und fertig ist die Sache.

 

Anmerkung:

 

Die Masken kann man für allerhand Zwecke benutzen (Rollenspiele, Feiern usw.), besonders wenn sie vorher bunt angemalt werden. Bei der Aktion empfiehlt sich ein altes Hemd anziehen (Gipsflecke). Achtung: Manche Kinder bekommen Angst, wenn sie die Augen übergipst bekommen (dann darauf verzichten)! Gipsbinden nicht offen liegen lassen (werden unverwendbar).

Kartoffeldruck

 

Material:

 

Kartoffeln, scharfes Messer (!),Wasserfarbenmalzeug, gr. Bögen Papier (etwa Packpapier)

 

Vorbereitung:

 

Fertigt einige Musterstempel an und ein Werk, bei dem sie zur Anwendung gekommen sind.

 

Durchführung:

 

Verteilt die Materialien. Jeder bekommt einige Kartoffeln, die halbiert werden. Auf der Schnittfläche wird das gewünschte Druckmotiv aufgemalt (Bleistift). Das Motiv wird so ausgeschnitten, dass es noch hervorsteht, wahrend der Rest ja weggeschnitten wird. Nun kann man die Schnittfläche des Motivs mit Wasserfarbe bestreichen und losdrucken.

 

Anmerkung:

 

Mit dieser Drucktechnik lasst sich gut das Paketpapier zu einem originellen Geschenkpapier gestalten.

Wollefärben mit Naturfarben

 

Material:

 

Möglichst selbstgesponnene Wolle , für die Beize (bezogen auf 500g Wolle) lOOg Alaun und 25g Weinstein, Kochmöglichkeit, Holzstäbe, große und alte Töpfe, Handschuhe, Salz und Pflanzenmaterial entsprechend den einzelnen Rezepten

 

Vorbereitung:

 

Die Zutaten der Beize lösen wir in einem Topf mit kaltem Wasser auf. Wir erwärmen die Lösung und legen die Wolle hinein. Lasst alles kurz aufkochen und ungefähr eine Stunde ziehen. Die noch warme Wolle herausnehmen und vorsichtig ausdrücken. Bis zum Färben m einen anderen Behälter legen (Am besten einige Tage liegen lassen, man kann allerdings auch schon direkt im Anschluss mit der Färberei beginnen).

 

Durchführung:

 

Für das Farbbad schütten wir die Pflanzen in kaltes Wasser und lassen das ganze kochen. Ständig umrühren, eine Zeit lang sieden lassen und dann die Wolle hineinlegen. Die Wolle (ohne Rühren - verfilzt dann) solange sieden lassen, bis sie den entsprechenden Farbton erhalt. Bevor wir die Wolle aus der abgekühlten Farbe nehmen (Handschuhe !) noch mal mit dem Holzstab wenden. Dann unter klarem Wasser abspülen, bis sie nicht mehr ausfärbt.

 

Anmerkungen:

 

Auf ähnliche Art und Weise (natürlich ohne die Beize) lassen sich Ostereier färben. Sprecht über alte Färbeverfahren. Warum sind sie umweltfreundlicher ? Warum färbt man heute wohl anders?

 

Rezepte für die Färberei:

 

a) Hellgelb 1 kg Birkenblätter

b) Blaugrau 500g Brombeeren (der Beize zusätzlich 25g Kochsalz und 25g Weinstein zufügen!)

c) Gelb-Grün 5OOg junge Farnwedel (vor dem Färben 2 Stunden sieden lassen!)

d) Dunkelbraun grüne Walnussschalen

e) Violett-lila 500g Holunderbeeren

Spinnen wie vor Jahrhunderten

 

Material:

 

Ungewaschene Schafswolle, Schrauben mit Haken, Rundholzstück (ca. 30 cm lang und 1 cm im Durchmesser), Kordel, Kartoffeln

 

Vorbereitung:

 

Den Holzstab in die Kartoffeln hineinstecken. Die Hakenschrauben in das andere Ende des Holzstabes schrauben. An das untere Ende des Spindels das fertige Tau befestigen und lose um den Holzstab wickeln.

 

Durchführung:

 

Die Wolle auseinander zupfen und ausdünnen. Schmutz und Fremdkörper herauslösen. Das Wollstück an einem Ende zu einem Faden drehen und diesen mit dem Ende des “fertigen Taus” verknoten. Darm den Spindel drehen und so die Wolle verspinnen. Zwischendurch die unversponnene Wolle auseinander zupfen. Wenn man ein genügend langes Stück fertiggesponnen hat, dieses um den Holzstab wickeln und weiterspinnen. Im Laufe der Zeit spinnt man sich so einige Meter Tau zusammen.

 

Anmerkung:

 

Vorher selbst die Technik ausprobieren. Möglichst alte Kleidung anziehen, da die ungewaschene Schalwolle sehr fettet ( dies muss sie auch, damit die einzelnen Fasern der Wolle gut aneinander haften). Die Wolle kann für kleine Bastelarbeiten gut verwendet werden. Für Fortgeschrittene empfiehlt sich die Arbeit mit einem funktionstüchtigen Spinnrad, wie sie bei vielen Leuten zuhause noch herumstehen. Im Anschluss empfiehlt sich die Aktion ,,Kohl bringt Farbe ins Spiel".

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