"Integration von jungen Geflüchteten in die NAJU"

Im Mai startete das Projekt "Integration von jungen Geflüchteten in die NAJU" unter der Projektleiterin Sevil Yildirim. Dabei sollten Kinder, die nach ihrer Flucht, vor allem aus dem Nahen Osten, nach NRW gekommen waren, angesprochen werden. Durch die Teilnahme an Gruppenstunden bestehender NAJU-Kindergruppen mit geflüchteten gleichaltrigen Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren sollte der Kontakt und damit die Integration geflüchteter Familien gefördert werden. Es wurden Gruppenleiter*innen aus NAJU-Kindergruppen, Vereinen, Unterkünften und Einrichtungen, die geflüchtete Familien betreuen, aber auch geflüchtete private Familien durch geflüchtete Helfer als Vermittlungspersonen gesucht, die Interesse an einer Vernetzung untereinander im Naturschutz hatten. Diesen Personen wurde die Möglichkeit geboten, an einer kostenlosen niedrigschwelligen Veranstaltung des Jugendumweltmobils (JUM) der NAJU teilzunehmen, welches als fester Bestandteil des Projekts vorgesehen war.

Für die gemeinsamen Gruppenstunden entwickelte die Umweltpädagogin Carola De Marco mit Einsatz des JUM im Vorfeld spezielle Programme, die für alle Teilnehmenden geeignet waren, wie z.B. Walderkundungen mit Waldsofa, dem Bau von Vogelfutterstellen oder das Keschern an kleinen Gewässern. Dabei stand das gemeinsame Naturerlebnis im Fokus, welches über alle Kulturen und Sprachen hinaus jedes Kind begeistert! Einfache Bilderbestimmungsbücher konnten hier über Sprachbarrieren hinweghelfen. Bei schlechtem Wetter wurden T-Shirts und Stoffrucksäcke mit Namen der Kinder beschriftet und mit Tieren und Pflanzen, die die Kinder schön fanden, gestaltet.

Am Projekt teilgenommen haben in insgesamt 13 Veranstaltungen mit über 250 Kindern zuzüglich Erwachsenen NAJU-Kindergruppen aus Hamm, Haltern am See, Essen, Düsseldorf und Münster. Eine enorme Zahl von Teilnehmern, die in den acht Monaten die Chance hatten, im Umgang mit Naturmaterialien und durch aktives gemeinsames Handeln in der Natur, sich auszutauschen, kennenzulernen und eventuelle Vorurteile abzubauen oder sogar Freundschaften zu schließen. Hier wurden zwischen NAJU-Kindern und geflüchteten Kindern Brücken gebaut und Gemeinschaften erlebbar gemacht!

Das Projekt lief in Anbetracht der kurzen Zeit sehr erfolgreich und wird aufgrund des steigenden Interesses in den verschiedenen NAJU- und NABU-Regionen in 2017 fortgeführt. Dank des Projektes der NAJU NRW konnte beispielsweise das Angebot der NAJU-Münster für geflüchtete Kinder noch erweitert werden. Die Abschlussveranstaltung des Integrationsprojekts fand auf Haus Heidhorn an der NABU-Naturschutzstation Münsterland statt.

Im Folgeprojekt "Vielheit unserer Gesellschaft durch Brückenangebote mit geflüchteten Kindern und NAJU-Kindern verbinden" sollen weitere NAJU-Kindergruppen zum Mitmachen animiert werden. Es sollen Fortbildungsangebote für GruppenleiterInnen geben und Mitmach-Aktionen bspw. auf Stadtfestivals und -festen mit geflüchteten Kinder-und Jugendgruppen und auch NAJU-Kindergruppen stattfinden.

Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.