Weidenschnitt 2

Gestern, am 31.01.20, waren wir im Spee-Biotop Kopfweiden schneiden. Dies ist wichtig, da die Weiden sonst unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen können. Kopfweiden sind Weiden, deren Stamm als junger Baum auf einer Höhe von etwa 1 bis 3 Metern gekürzt wurde und deren Zweige in der Folge regelmäßig beschnitten werden sollten. Die bekanntesten Kopfweidenarten sind die Silber-und die Korbweide (Salix viminalis und Salix alba). Sie kommen meist in Überflutungsgebieten, in Ufergebüschen, an Bächen oder Seen vor. Weiden bevorzugen überschwemmte, nährstoffreiche und kalkhaltige sandig-kiesige Tonböden.

Bei der Silberweide erscheinen die Blüten von April bis Mai. Die männlichen Blüten sind gelb, die weiblichen grün und später wollig-weiß, weshalb man sie auch Kätzchen nennt. Die Kätzchen werden bis zu 7 cm lang.

Die Korbweide kam zu ihren Namen, weil die langen Äste (Ruten) früher für das Flechten von Körben benutzt wurden. In Europa werden schon seit dem Mittelalter Körbe und Möbel aus Weidenruten hergestellt. Es gibt in unseren Breiten etwa 500 verschiedene Weidenarten. Welche Weidenart jeweils verwendet wird, hängt von der geplanten Flechtarbeit ab.

Korbweiden werden heutzutage nicht mehr wirtschaftlich benötigt, da es für die Weidenruten Ersatzmaterialien gibt. Gerade weil die Kopfweiden nicht mehr benötigt werden, gibt es viele Bäume, die sehr ungepflegt sind und das kann sehr gefährlich für den Baum enden, weshalb sich viele Naturschützer zur Aufgabe gemacht haben die Kopfweiden zu pflegen.

Vor allem die in ihrem Bestand bedrohten Fledermäuse und Eulen finden in den häufig hohlen Stämmen Unterschlupf und Nistgelegenheiten. Sowohl die männlichen, als auch die weiblichen Weiden mit ihren Kätzchen bieten den Bienen im Frühjahr die erste Nahrung. Darum werden in der Regel in einem Jahr nicht alle Weiden eines Bestandes geschneitelt, sondern abwechselnd immer nur einzelne.

Die Kopfweiden lassen sich mittels Steckhölzern relativ einfach vermehren. Da die Ruten der Weiden früher sehr oft als Pfähle für das Errichten von Weidenzäunen benutzt wurden, entstanden aus diesen Pfählen durch die enorme Regenerationsfähigkeit der Weiden neue Pflanzen. Aus diesem Grund werden Kopfweiden oft lebend verbaut z.B. im Weidendom oder Weidentipies. Auch wenn die toten Weidenruten eine hohe Belastbarkeit aufweisen, sind lebend verbaute Weiden durch ihr Wurzelwerk besser im Boden verankert.

Weidenschnitt 1

Autor: Tim Grote - Schülerpraktikant
Fotos: NAJU NRW