Und genau aus diesem Grund kamen in der Woche vom 14. bis 21. Oktober 2013 Naturschützer von der Partnerorganisation SPNI (Society for the Protection of Nature in Israel) zur NAJU nach Deutschland- genauer gesagt nach Nordrhein- Westfalen. Eine Woche lang standen die 10 Israelis im Austausch mit deutschen Umweltschützern über das Thema „Reduce, Reuse, Recycle!“, die ihnen die Arbeit und die Projekte der NAJU vorstellten. Der Fach-kräfteaustausch fand nun schon das zweite Mal in Deutschland statt und diente der Inspiration und Aufklärung, wie Umweltschutz und Umweltbildung im jeweiligen Land funktioniert oder verbessert werden kann.

Organisiert wurde der Besuch vom Bundesverband der NAJU durch Eva Ressel.

Die israelische Umweltorganisation SPNI ist mit ungefähr 75.000 Mitgliedern ebenso groß wie die NAJU in Deutschland. Jedoch auf die Einwohnerzahl des Landes bezogen, hat diese eine weitaus größere Verbreitung, denn im Vergleich zu Israel hat Deutschland fast zehnmal so viele Einwohner. Dadurch ist es der Organisation möglich, größere Projekte zu bewältigen, wie z.B. die Bevölkerung sensibler für das Thema Mülltrennung zu machen. Sie bringen schon früh den Kindern dieses Problem in den Schulen näher. Mit dem Ziel, dass dieses Wissen an die Eltern weiter getragen wird.

Zu Beginn kehrte der internationale Besuch, nach einer langen Anreise, in der Landesgeschäftsstelle der NAJU Nordrhein- Westfalen in Düsseldorf ein, wo sich israelische und deutsche Austauschpartner kennen lernten und das Wochenprogramm besprachen. Denn schon am Dienstagmorgen ging es mit einer kurzen Vorstellung der Organisationen NABU und NAJU durch Josef Tumbrinck und Christian Volk los. Am selben Nachmittag trafen sich alle wieder, um gemeinsam an einer konsumkritischen Stadtführung in der Düsseldorfer Innenstadt teilzunehmen. Dazwischen bot sich die Möglichkeit, einen nah gelegenen Karnevalshop auf eigene Faust zu erkunden.

Dienstag und Mittwoch ging es nach Aachen zu einer Möbel-Recyclingfirma die unter dem Motto: „aus Alt mach Neu!“ alte Möbelstücke repariert und restauriert, um diese erneut zu verkaufen. Anschließend stellte die NAJU Aachen ein Schulprojekt zum Thema „Naturschutz“ vor, bei dem ein Schulgarten angelegt wurde, welcher lediglich von Grundschülern betrieben wird. Gerade hier fand ein interessanter Austausch statt, da SPNI ebenfalls Kooperationsprojekte mit Schulen unterstützt und auch schon Projekte betreibt.

Am Freitag erwartete die israelische Delegation in Köln, passend zu ihrem Großprojekt im Heimatland, eine Führung durch eine Restmüllverbrennungsanlage. Aber natürlich durfte das kulturelle Programm auch nicht zu kurz kommen, daher gab es den obligatorischen Besuch im Kölner Dom.

Da die Zeit in Deutschland nur so kurz war, führte das straffe Programm die Teilnehmer am Samstag nach Essen, wo die israelischen Gäste auf den Streuobstwiesen bei der Apfelernte helfen durften um schließlich eigenen Saft zu pressen. Später gab es noch ein Treffen mit Carola De Marco, die sowohl das JUM (JugendUmweltMobil) als weitere Möglichkeit der Umweltbildung vorstellte, als auch erneut das Thema Recycling aufgriff. Hierbei durften auch wieder alle selber anpacken und ihr eigenes Papier schöpfen.

Die gesamte Woche war ein voller Erfolg und wurde von interessanten Gesprächen und noch weiteren, tollen Erfahrungen, wie z.B. den Brauhäusern in Düsseldorf und Köln, begleitet. Und nach dieser tollen Zeit, freuen wir uns schon sehr darauf, wenn es für uns Anfang 2014 heißt: „‘Tschüss Deutschland! Shalom Isreal!“

Klara Bonus und Christian Volk